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#216

Träumender Stern

Arp, Hans (1886-1966) | Bildhauer:in

01:32

Die Skulptur Hans Arps erinnert an ein belebtes Wesen, womöglich einen Einzeller. Aus einer nicht festgelegten Mitte heraus bilden sich drei armähnliche Ausbuchtungen. Arp weckt mit dem Titel „Träumender Stern“ die Assoziation an einen Stern, jedoch nicht an einen leuchtenden Himmelskörper, sondern vielmehr an einen Seestern, der sich fortbewegt. Die ausgreifenden Formen der Skulptur erinnern an ein schwimmendes, schwebendes Meereswesen. Zugleich könnte man aber auch eine Frauenfigur erahnen, welche vorgebeugt ist und mit einem Arm ihren Kopf stützt. Erst durch die Reflexionen des Lichts auf der dunklen Oberfläche der Bronze wird die Skulptur vollendet.

Als Mitbegründer der internationalen Dada-Bewegung bringt Hans Arp ein umfangreiches und vielseitiges plastisches Oeuvre hervor, das im Von der Heydt-Museum mit sechs Skulpturen vertreten ist. Seine Kunstanschauung wurzelt theoretisch in der Vorstellung der deutschen Romantik, wonach ein Kunstwerk nicht nach der Natur zu bilden sei, sondern wie ein Gegenstand der Natur selbst aus der menschlichen Hand hervorgehen müsse. Einen solchen Entstehungsprozess umschrieb er mit dem Begriff des Zufalls oder des organischen Werdens und Wachstums. Er betrachtete das Werk als einen Ausschnitt einer fortwährenden Metamorphose. Dieses bildhauerische Prinzip wird in den Plastiken anschaulich. Das Dargestellte ist nicht real erkennbar, sondern als Gleichnis des Figuralen und Organischen zu verstehen. Durch seine Titel gab der Bildhauer, Maler und Dichter Arp seinen Bildwerken eine zusätzliche poetische Dimension.

Material & Technik
Bronze
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
1958
Inventarnummer
KMV 1963-64/4
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