Marie Paquet-Steinhausen (1881–1958) war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Porzellanmalerin. 1881 in Frankfurt am Main geboren, erhielt sie als älteste Tochter des Malers Wilhelm Steinhausen eine autodidaktische Ausbildung unter Anleitung ihres Vaters und ihres Patenonkels Hans Thoma; zwei prägende Künstler der Zeit. Reisen nach Wien, Paris und London erweiterten ihren künstlerischen Horizont. Paquet-Steinhausen stellte kurz nach der Jahrhundertwende in Berlin und Frankfurt aus. Ihre frühen Werke waren insbesondere und wie für Malerinnen in der Zeit üblich Blumenstillleben und Landschaftsbilder, die impressionistische Züge aufweisen. Das Wuppertaler Stillleben „Kristalle und Muscheln“ entstand vor 1909 und kam bereits 1919 in die Sammlung. Es zeigt Bergkristalle, verschiedene Edelsteine und Kiesel, Muscheln mit Perlen und ein Schneckenhaus. Die detailreiche Darstellung ist auf die Oberflächenwirkung der einzelnen Dinge konzentriert, wodurch das kleinformatige Stillleben trotz der reduzierten Farbpalette immer wieder strahlt und leuchtet.
Paquet-Steinhausens Bilder fanden auf Ausstellungen in Frankfurt, Berlin und Köln Anerkennung, auch wenn die damalige Kunstkritik ihre Leistung oft auf „weibliche Empfindsamkeit“ reduzierte. Nach dem Tode ihres Vaters 1924 übernahm Paquet-Steinhausen dessen Atelier. 1932 studierte sie in Paris Porträtmalerei. Mit ihrem Mann, dem Dichter Alfons Paquet, lebte die Künstlerin zwischenzeitlich in Dresden-Hellerau und zog später zunächst ins Rhein-Main-Gebiet und 1950 zurück nach Frankfurt, wo sie ihre Malerei weiterentwickelte. Trotz familiärer Verpflichtungen – sie hatte vier Kinder – richtete sie sich stets ein Atelier ein. Eine umfassende Ausstellung in Frankfurt zu ihrem 70. Geburtstag würdigte ihre Schaffenskraft und Bedeutung. Paquet-Steinhausen bewahrte über lange Zeit Präsenz in der Kunstwelt und hinterließ Werke in mehreren Museen. Dennoch ist sie heute eher unbekannt. Auch das Wuppertaler Stillleben wurde lange nicht ausgestellt und gehört demnach zu den verborgenen Schätzen aus dem Depot.
- Material & Technik
- Pappe
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- vor 1909
- Inventarnummer
- G 0181 a