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#74 Wuppertaler Positionen

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Auch Wuppertaler Bildhauer sind unter den auf dem großen Tisch versammelten künstlerischen Positionen vertreten. Die kleinste Figur einer „Stehenden“ stammt von Ernst-Gerd Jentgens, der 1931 in Düsseldorf geboren wurde, aber lange Zeit in Wuppertal lebte und arbeitete. Nach einer Ausbildung als Goldschmied und einem Studium der Kunstgeschichte, Pädagogik und Soziologe arbeitete er als Kunsterzieher und Dozent. In seinen 40ern wandte er sich ausschließlich der Kunst zu und war als Goldschmied, Metallplastiker, Grafiker und Maler tätig. Zwei Bronzefiguren Jentgens‘ stehen als Kunst im öffentlichen Raum in Wuppertal-Barmen. Diese kleine stehende Figur, deren Bronze fast einen goldenen oder kupfernen Farbton aufweist, kam 1978 als Ankauf vom Künstler in die Wuppertaler Sammlung. Die stehende Frau blickt schräg nach links oben. Ihre Hüfte ist gebeugt. Als Vorbild diente eine Tänzerin aus dem Tanztheater Pina Bausch in Wuppertal.

Weitere Werke aus Wuppertal stammen von dem 1903 in Eisenach geborenen Künstler Otto Geiger: Die kleine Bronzefigur eines Betenden und die Holzfigur einer haaraufbindenden Frau. Geiger ging nach Wuppertal, um in der Bildhauerklasse der Kunstgewerbeschule zu studieren, bevor er im Anschluss die Kunstakademie Düsseldorf besuchte. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Südamerika ließ er sich schließlich ganz in Wuppertal nieder. Hier arbeitete er als Bildhauer und Porträtist und schuf vor allem figurative Arbeiten. Auf der Schwelle zwischen Figur und Abstraktion steht seine Skulptur „Haaraufbindendes Mädchen“ von 1957, die aus chilenischem Olivenholz gefertigt wurde. Gerade im Vergleich zu Renée Sintenis‘ kleiner rötlicher Bronzeskulptur einer Haaraufbindenden, die vor 1925 entstanden ist, kann man den Körper und die Bewegung der sich erhebenden Arme in Jentgens‘ Skulptur erahnen. Geiger war Teil der Künstlergemeinschaft „Ring bergischer Künstler“. Sowohl Geiger als auch Ernst-Gerd Jentgens waren Mitglied in der Bergischen Kunstgenossenschaft. Beide zählen eher zu den unbekannteren Positionen in der Skulpturensammlung.

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