Die Reihe sitzender Figuren von klein nach groß zeigt die ganze Breite der Sammlung: sowohl im Hinblick auf das Material als auch auf die Zeiten, Räume und Kontexte, aus denen die Objekte stammen. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Sitzenden in ihrer Materialität: Die Vielfalt reicht von Bronze über Porzellan, Stukko, Holz und Marmor. Erkennbar wird ebenso, dass die Figuren aus verschiedenen Kontexten stammen. Neben den vier Skulpturen von Georg Kolbe, zu dem es einen eigenen Beitrag in diesem Multimedia Guide gibt, befinden sich zwei weitere kleine sitzende Bronzefiguren auf der linken Holzplatte: das „Kind mit Vogel“ des Düsseldorfer Künstlers Max Kratz von 1950 und der „Flötenspieler“ von Erich Glauer. Gemeinsam haben die Skulpturen, dass sie jeweils auf einer Winterausstellung der Bergischen Kunstgenossenschaft gezeigt und aus dieser für das Wuppertaler Museum angekauft wurden. Max Kratz und seine Ehefrau Gerda Kratz, ebenfalls Bildhauerin, waren Mitglieder der Bergischen Kunstgenossenschaft.
Neben diesen deutschen Skulpturen der Klassischen Moderne und der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts fällt die Darstellung der Heiligen Maria mit Jesuskind heraus. Maria sitzt auf einem Thron und hält mit den Händen das mit einem Hemd bekleidete Christuskind. Die Spuren von Bemalung sind erhalten im Gesicht der beiden Figuren, am Oberkörper Marias, an der Krone und den Haaren. Die Figur ist unten abgeschnitten und die Rückseite flach. In welcher Kirche oder Kapelle die Holzskulptur ursprünglich stand, ist nicht bekannt. Die Entstehung wird auf eine Zeit um 1200 datiert und nach Frankreich verortet. Die religiöse Figur stammt aus der Sammlung Eduard von der Heydts. 1937 war sie als Leihgabe im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, bevor sie 1939 ans Wuppertaler Museum übergeben wurde.