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Das „Stillleben mit Früchten“ aus dem 17. Jahrhundert zeigt eine prächtige Zusammenstellung verschiedener reifer Früchte und prunkvoller Gefäße auf einer steinernen Tischplatte: Ein goldener Akeleibecher, ein Stengelglas mit Rotwein und eine Delfter Schüssel mit Trauben und Pfirsichen dominieren das Bild. Weitere Elemente wie eine halbgeschälte Zitrone, eine Melone und eine umgestürzte Schale runden das kontrastreiche Stillleben ab.

Das Gemälde gehört bereits seit 1913 zum Museumsbestand und galt ursprünglich als ein Werk des niederländischen Malers Jan Davidsz. de Heem. Es wurde 2022 mithilfe der Unterstützung der Renate und Eberhard Robke-Stiftung einer aufwendigen restauratorischen Untersuchung in einem Atelier in Köln unterzogen. Es weist zahlreiche Übermalungen und Retuschen aus verschiedenen Restaurierungsphasen auf. Unter einer Übermalung wurde per Röntgen- und Infrarotuntersuchung ein roter, aufgeschnittener Granatapfel, ein typisches Symbol der christlichen Ikonografie, entdeckt.

Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Signatur nicht original ist und das Werk folglich wohl nicht von Jan Davidsz. de Heem stammt. Stattdessen könnte es von Joris van Son, einem Schüler oder Mitarbeiter de Heems, geschaffen worden sein. Motivische und kompositorische Parallelen zwischen beiden Malern verstärken diese Vermutung.

Trotz dieser Erkenntnisse wurde auf eine Restaurierung verzichtet, da die Gefahr bestand, dass das Werk seine bekannte Erscheinung verlieren könnte. Die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind jedoch ein wertvoller Beitrag zur Sammlungsforschung. Sie verdeutlichen, dass systematische Untersuchungen selbst bei jahrhundertealten Werken neue Perspektiven eröffnen können.