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#65

Schatten in Weiß

Castro, Lourdes (1930-2022) | Künstler:in

01:25

Lourdes Castro, 1930 in Portugal geboren, verließ in den 1950er Jahren das autoritär regierte Land, um in Paris zu leben. Dort lernte sie die Künstler Christo und Jan Voss kennen und war fasziniert von den Ideen der Kunstrichtung des „Nouveau Réalisme“, eines neuen Realismus, der Leben und Kunst miteinander verband. Ihre ersten Werke waren Collagen aus alltäglichen Fundstucken, installiert in Silber gestrichenen Boxen.

Anfang der 1960er Jahre entstanden die ersten Arbeiten mit Schattenrissen, zu denen auch die Wuppertaler Arbeit von 1968 gehört. Das Objekt besteht aus drei Plexiglasscheiben, die im geringen Abstand übereinander montiert sind. Die hintere Scheibe ist durchsichtig, die mittlere weiß, auf der vorderen zeichnet sich in einem helleren neben einem dunkleren Ton in Lebensgröße ein stehendes, nach rechts blickendes Mädchen ab.

Die Umrisslinien von Personen und Gegenständen, die sie mit Farbflächen erzeugte oder in Acrylplatten schnitt, zeigen für Castro das Mindeste, mit dem eine Begegnung erinnert werden kann. Die Künstlerin kreiste hier auf so minimalistische wie poetische Weise um Ideen von An- und Abwesenheit, räumlich und gedanklich. 1983 kehrte die Künstlerin in ihre Heimat Portugal zurück.

Material & Technik
Plexiglas, bemalt
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1968
Inventarnummer
P 0277
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