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#54 Glas

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Auf diesem Sockel sind sechs verschiedene Glasarbeiten aus der kunstgewerblichen Sammlung zusammengestellt. Die vorderen drei Arbeiten sind Vasen und kleine Fläschchen aus dem Nordosten Persiens, die dort zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert entstanden. Sie gehören zu 14 Objekten, die zwischen 1956 und 1962 von dem Frankfurter Händler Saeed Motamed angekauft wurden. Der aus dem Iran stammende Motamed handelte vor allem mit Kunst und Antiquitäten aus dem heutigen Iran.

Die hinteren beiden Objekte entstanden in der venezianischen Glashütte „Venini“ auf der nördlich von Venedig gelegenen Insel Murano. Hier wird seit dem Mittelalter Glaskunst hergestellt. Objekte aus Muranoglas erlebten zwischen 1920 und 1970 eine Blütezeit. Dies hängt auch mit der 1921 vom Mailänder Anwalt Paolo Venini und dem Kunsthändler Giacomo Cappellin gegründeten Glasfirma „Venini“ zusammen, die es schaffte, das traditionelle Handwerk der Glashütten auf Murano mit innovativen Formen und Designs zu verbinden. Bei der Mosaik-Vase handelt es sich um ein Design von Fulvio Bianconi aus dem Jahr 1950. Das Design wird auch als „gefleckter Harlekin“ bezeichnet und wurde unmittelbar nach Erstellung auf der Triennale in Mailand und der Biennale von Venedig gezeigt. Sie ist mundgeblasen und besteht aus verschieden bunten Glaselementen. Die große Fadennetzflasche wurde von Paolo Venini selbst im Jahr 1956 entworfen. Die sogenannte Zanfirico-Flasche besteht aus spiralförmigen Milchglasstäben, zwischen denen sich ein Fadennetz spannt. Damit griff Venini auf eine traditionelle Technik zurück und benutzte sie für seine innovativen Designs. Über die kleinere blaue Vase ist bislang nur wenig bekannt. Möglicherweise handelt es sich ebenfalls um venezianisches Muranoglas.

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