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#51

Landschaft an der Oise

Slavona, Maria (1865-1931) | Künstler:in
Boelling, Friedrich-Wilhelm (1859-1914) | Vorbesitzer:in

02:37

Im Kreise der französischen Impressionistinnen und Impressionisten verwirklichte die deutsche Künstlerin Maria Slavona ihr künstlerisches Lebenswerk. 1865 in eine Lübecker Aristokratenfamilie hineingeboren, gehörte sie zu den wenigen deutschen Künstlerinnen, die mit ihren Arbeiten große Bekanntheit in Frankreich erlangten und einen eigenständigen, impressionistischen Stil entwickelten.

Im Künstlerinnenverein in Berlin erlernte sie ab 1887 zunächst die Grundlagen der Malerei und des Zeichnens. Ihr Studium setzte sie 1888 an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins fort, wo sie erstmals mit der Kunst der französischen Impressionisten in Kontakt kam. Wieder zurück in Lübeck festigte sich ihre Entscheidung, das künstlerische Zentrum des französischen Impressionismus aufzusuchen. 1890 ging sie nach Paris, das für 20 Jahre ihre Wahlheimat werden sollte. In der Kunstmetropole studierte sie Werke von Paul Cézanne und Vincent van Gogh, aber auch von Theodore Géricault und Camille Corot. Sie schloss Freundschaften mit anderen Impressionisten wie Camille Pissarro, Eugène Carrière, Théodor Duret oder Gustave Geffroy. Slavona schuf überwiegend Landschafts- und Naturdarstellungen sowie Porträts von Frauen und Kindern.

Das Gemälde „Landschaft an der Oise“ gelangte im Jahr 1913 als Schenkung von Friedrich Wilhelm Boelling, einem Fabrikanten und Stadtverordneten aus Barmen, in die Sammlung des Barmer Kunstvereins. Das Werk zeigt, mit welcher technisch durchdachten Feinheit Slavona ihre Impression auf die Leinwand bringt. Der Fluss Oise ist von weiten Getreidefeldern umgeben und die Komposition lässt den Blick der Betrachtenden zum Horizont wandern. Drei Mädchen in sommerlicher Kleidung und Strohhüten halten sich im dicht bewachsenen Gebüsch auf dem Feldweg am Flussufer auf. Obwohl Zeitgenossen Slavonas künstlerisches Schaffen überwiegend mit Lob und guten Kritiken überhäuften, erreichte sie in Deutschland nicht dauerhaft einen hohen Bekanntheitsgrad und gerät nach ihrem Tod 1931 zunächst in Vergessenheit.

Das Gemälde bezieht sich in dieser Ausstellung auf zwei Themen: Zum einen gehört die Künstlerin immer noch zu den unbekannteren Positionen und zum anderen eröffnet das Landschaftsbild die Übersicht über die verschiedenen klassischen Gattungen der Malerei, die im Folgenden ausgebreitet wird.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
1911
Inventarnummer
KMV 58
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