Das Werk „Blauer Vogel“ der Schweizer Keramikkünstlerin Margrit Linck wurde Ende der 1940er geschaffen. Bereits seit 1951 befindet es sich in der Sammlung des Museums. Als Ankauf von der Künstlerin wurde die Keramikskulptur im Januar 1952 in einer Wanderausstellung im Wuppertaler Museum ausgestellt, die auch in anderen deutschen Städten gezeigt wurde. Bis heute war dieses Werk vermutlich überhaupt nicht mehr ausgestellt. Es gehört damit zu den „unbekannten Schätzen“ der Museumssammlung.
Margrit Linck, 1897 in der Nähe von Bern geboren, eröffnete 1935 als erste Frau in der Schweiz eine eigene Töpferwerkstatt. Es entstanden zunächst kunstgewerbliche Objekte in bernischer Tradition, ab den 1950er Jahren gestaltete sie ihr eigenes klares Programm mit weißer Keramik. Mit der Töpferei konnte sie den Unterhalt ihrer Familie sichern. Ab Mitte der 1940er Jahre begann sie zudem mit ihren künstlerischen Arbeiten, die sie zum Teil aus der Gebrauchskeramik heraus entwickelte und die sich motivisch zunächst deutlich am Surrealismus orientierten. Dazu zählt auch die Wuppertaler Keramikskulptur „Blauer Vogel“, die demnach zwischen Kunstgewerbe und Skulptur steht.
1949 wurden Lincks Werke unter anderem zusammen mit Joan Miró in der Kunsthalle Bern ausgestellt, was eine wichtige Anerkennung und eine Inspiration zugleich war. In der Folge entstanden immer wieder neue künstlerische Konzepte: bemalte Figuren, von Hand aufgebaute Skulpturen, bei denen es sich um die an den früheren Surrealismus erinnernden, sogenannten Vogelfrauen handelte. Mit Ausnahme der in den 1970er Jahren entstandenen verdrehten Vasen entfernten sich diese Arbeiten klar von der Gebrauchskeramik des klassischen Kunstgewerbes.
Im Museum für Gestaltung in Zürich fand 2024 eine große Ausstellung zu Linck als Pionierin der Keramik statt, die ihre künstlerische Position erstmals umfassend würdigte.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Ton
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- späte 1940er Jahre
- Inventarnummer
- A 1951/26